Marktkommentar:
Die Achterbahnfahrt an den internationalen Aktienmärkten in den vergangenen Monaten hat viele Anleger verunsichert. Nachdem die Börsen in Deutschland um fast 20 Prozent gefallen waren, ging es im Januar und Februar wieder bergauf. Der DAX und auch die anderen weltweiten Kapitalmärkte verzeichnen gute Zuwächse.
Ist ein starker Jahresauftakt ein Indiz für weitere steigende Kurse in den nächsten 10 Monaten?
Wie sich die Börsen entwickeln werden, lässt sich nicht mit Sicherheit voraussagen – und schon gar nicht an der Kursbewegung von zwei Monaten festmachen. Für langfristige Anleger ist das nicht relevant.
Selbst im Nachhinein lassen sich die genauen Ursachen für starke Marktschwankungen wie in den vergangenen Monaten nie ganz genau bestimmen. Nach Ansicht vieler Finanzexperten waren für das Auf und Ab der Aktienmärkte jedenfalls keine fundamentalen Veränderungen verantwortlich.
Allerdings sind die Bewertungen von Aktien gesunken. Zwar sind auch die Gewinnerwartungen der Unternehmen zurückgegangen, aber eben längst nicht so stark wie die Preise von Aktien. So gesehen haben sich die Bedingungen für Anleger, die jetzt neu einsteigen oder ihr Depot aufstocken, verbessert.
Die globalen Wachstumsaussichten und die Konjunkturerwartungen für Europa sind nicht mehr so rosig wie noch vor sechs Monaten. Das sich abschwächende Wirtschaftswachstum hat aber dazu geführt, dass die amerikanische Notenbank Fed ihre Geldpolitik möglicherweise weniger strafft als von vielen Marktbeobachtern noch vor wenigen Wochen erwartet worden war. Nur eine kleine Minderheit rechnet nach wie vor mit weiteren Leitzinserhöhungen in diesem Jahr.
Auch in der Eurozone gehen die meisten Analysten davon aus, dass die EZB die geldpolitischen Zügel weniger schnell anziehen wird.
Tendenziell beflügelt eine lockerere Geldpolitik die Aktienkurse, während steigende Zinsen die Notierungen meist drücken. Insofern dürften die Schwankungen der vergangenen Monate an den internationalen Aktienmärkten weitgehend auf eine geänderte Geldpolitik der bedeutendsten Notenbanken zurückzuführen sein.
Grundsätzlich sind Aktienanlagen immer mit Kursschwankungen verbunden. Wer während einer Verlustphase überhastet aussteigt, verpasst die Erholung, die in der Regel folgt, und erzielt er schlechteres Anlageergebnis. Die Langfristigkeit ist deshalb das absolute Credo der Kapitalanlage.