Junge Menschen haben Angst vor Altersarmut

Die aktuelle MetallRente Jugendstudie zeigt: Viele junge Menschen wissen um die Notwendigkeit der privaten Altersvorsorge. Doch häufig fehlt es an Mitteln – gerade bei Frauen.

Das Versorgungswerk MetallRente befragt Jugendliche regelmäßig nach ihren Finanzvorstellungen. Die MetallRente Jugendstudie 2022 wurde jetzt ausgewertet und zeigt Veränderungen zu den Ergebnissen der letzten Studie 2019. In Zeiten der Corona-Pandemie sind Jugendliche weniger optimistisch im Hinblick auf ihr persönliches Leben. Trotzdem sparen junge Erwachsene regelmäßig und immer mehr junge Menschen investieren ihr Geld in Aktien oder Fonds.

Doch die Angst vor Altersarmut ist präsent: 78 Prozent der befragten 17- bis 27-Jährigen haben Sorge, im Alter von einer niedrigen Rente leben zu müssen. 90 Prozent sind davon überzeugt, privat vorsorgen zu müssen, um im Alter nicht in Altersarmut zu geraten. Doch setzen noch viel zu wenige die Überzeugung in die Tat um: Nur 37 Prozent sparen regelmäßig für das Alter.

Gerade Frauen sind bei diesem Thema deutlich zurückhaltender: 29 Prozent der jungen Frauen bilden regelmäßig Rücklagen. Bei den jungen Männern sorgen 45 Prozent für später vor. Der Grund, warum viele junge Menschen nicht sparen: Ein Großteil der Nicht-Sparer benötigen das ganze Geld zum Leben und hat keine Mittel für Rücklagen. Laut der Studie bleibt Teilzeitarbeit nach wie vor Frauensache: 70 Prozent der jungen Frauen rechnen damit, in bestimmten Lebensphasen in Teilzeit zu arbeiten. Bei den Männern sind es nur 36 Prozent.

Aktien und Fonds auf dem Vormarsch

Laut der MetallRente Jugendstudie werden Aktien und Fonds als Sparformen immer beliebter. Der Anteil hat sich im Vergleich zu 2019 um 22 Prozentpunkte erhöht: Aktuell legen 50 Prozent der Sparer ihr Geld in Wertpapiere an (2019: 28 %). Mehr Männer wählen diese Anlageform: 62 Prozent der jungen Männer sparen mit Aktien und Fonds für die Altersvorsorge; bei den Frauen sind es 34 Prozent. Andere Sparformen wie Festgeld (49 %), Bausparverträge (38 %) oder die Riester-Rente (22 %) sehen junge Menschen als weniger attraktiv an. Die bAV bleibt weiterhin beliebt: 37 Prozent sorgt betrieblich für später vor.

Optimismus sinkt leicht

Viele junge Menschen zweifeln daran, ob sie es sich leisten können, später eine Familie zu gründen.  24 Prozent der befragten jungen Menschen gaben diese Befürchtung an; im Jahr 2010 waren es noch 18 Prozent. Immer weniger glauben zudem, sich später ein gutes Leben leisten zu können. Der Anteil sinkt aktuell auf 73 Prozent. Dennoch blickt ein großer Teil der Befragten positiv in die Zukunft.  Aktuell glauben 88 Prozent der jungen Menschen an eine „gute“ oder „sehr gute“ Zukunft.

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