Wer beruflich gefestigt ist und in einer festen Partnerschaft lebt, denkt vielleicht über einen Hauskauf oder eine Eigentumswohnung nach. Eine eigene Immobilie ist immer noch vielen Menschen wichtig – auch als Altersvorsorge. Was gilt es bei der Investition zu beachten? Und sind Sie mit einem Eigenheim wirklich ausreichend fürs Alter abgesichert?
Finanzierung: Darauf sollten Sie achten
Die oberste Regel lautet: Die Baufinanzierung sollte bis zum Renteneintritt vollständig abgezahlt sein. Das ist in der Regel ein Zeithorizont über viele Jahrzehnte, in denen sich Ihre Lebensumstände auch noch einmal verändern können. Familienplanung, Jobwechsel, schlimmstenfalls eine vorübergehende Arbeitslosigkeit oder gar Berufsunfähigkeit – alle diese Szenarien sollten Sie in Ihre Überlegungen beim Hauskauf mit einbeziehen.
Damit Ihre Finanzierung zum Rentenbeginn abgezahlt ist, gibt es einige Aspekte zu berücksichtigen:
- Mindestens die Kauf- oder Baunebenkosten sollten aus Eigenkapital gezahlt werden.
- Bringen Sie möglichst viel Eigenkapital ein, um das Darlehen gering zu halten.
- Stellen Sie eine realistische Tilgungsplanung auf, bei der Sie nicht monatlich jeden Euro umdrehen müssen.
An die laufenden Kosten denken
Auch nach der Abzahlung fallen weiterhin Kosten an – das sollten Sie einkalkulieren, wenn es darum geht, den Bedarf für Ihren Ruhestand zu berechnen. So beugen Sie vor, um später auch ohne Einkommen die laufenden Kosten zu decken:
- Instandhaltungsrücklagen bilden, um für künftige Reparaturen gewappnet zu sein.
- Potenzielle Sanierungskosten, besonders bei älteren Immobilien, rechtzeitig einplanen.
- Nebenkosten wie Grundsteuer, Versicherungen und sonstige Ausgaben berücksichtigen, die auch nach der Abzahlung anfallen.
Vermieten oder selbst nutzen?
Ist eine Immobilie abbezahlt, dürfen Sie sich über mietfreies Wohnen im Alter freuen. Jedoch sollten Sie bedenken, dass ein Haus Ihnen womöglich im Alter einfach zu groß ist, wenn die Kinder ausgezogen sind und es Ihnen zu viel wird, alles in Ordnung zu halten. Auch an eine altersgerechte Ausstattung können Sie schon frühzeitig denken, zum Beispiel barrierefreie Zugänge und ein Badezimmer im Erdgeschoss.
Tipp: Alternativ kann das Vermieten der Immobilie eine interessante Option sein – viele Anleger entscheiden sich für eine Eigentumswohnung als zusätzliche Altersvorsorge, die sie vermieten.
Gut abgesichert?
Eine Immobilie kann eine sinnvolle Altersvorsorge sein, wenn die Finanzierung solide geplant ist und alle Kosten realistisch einkalkuliert werden. Es empfiehlt sich, verschiedene Szenarien durchzurechnen und professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen. Für den Werterhalt oder gar eine Wertsteigerung ist auch die Lage der Immobilie entscheidend.
Wichtig ist, dass Sie sich nicht allein auf eine Immobilie als Altersvorsorge verlassen. Für die Absicherung im Alter ist es sinnvoll, auf mehrere Bausteine zu setzen. Neben der Immobilie können Sie unter anderem in Aktien investieren und eine betriebliche Altersvorsorge in Anspruch nehmen. Was für Sie passt, ist individuell – wir beraten Sie gern dabei und finden gemeinsam mit Ihnen eine Strategie für Ihre Absicherung im Alter.