Immobilie als Altersvorsorge – was Frauen heute wissen sollten: Vom Kauf bis zur Verrentung im Alter

Immobilie als Altersvorsorge – was Frauen heute wissen sollten: Vom Kauf bis zur Verrentung im Alter

„Was bringt mir ein Eigenheim wirklich – heute, morgen und im Alter?“

Diese Frage stellen sich viele Frauen – sei es, weil sie über den Kauf einer Immobilie nachdenken oder bereits ein Eigenheim besitzen. Klar ist: Wohneigentum ist mehr als nur ein Dach über dem Kopf. Es kann im Alter zur finanziellen Entlastung beitragen – und im besten Fall zur Sicherheit, auf die man stolz zurückblickt.

In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen, wie Sie Ihre Immobilie gezielt als Altersvorsorge nutzen können – und zwar unabhängig davon, ob Sie gerade erst planen zu kaufen oder schon seit Jahrzehnten im eigenen Haus leben. Dabei werfen wir auch einen Blick auf die Möglichkeit der Immobilienverrentung, also wie Sie aus Ihrer Immobilie im Alter wieder Geld machen können – ohne gleich ausziehen zu müssen.

Was kann eine Immobilie zur Altersvorsorge beitragen?

Der Kauf einer Immobilie ist meist eine der größten Investitionen im Leben. Umso wichtiger ist es, ihre Rolle im Gesamtbild der Altersvorsorge zu verstehen. Denn eine Immobilie allein ersetzt keine Rente – kann sie aber sinnvoll ergänzen.

  1. Mietfreies Wohnen im Alter
    Wer im Ruhestand keine Miete mehr zahlen muss, hat monatlich deutlich mehr finanziellen Spielraum. Gerade wenn die gesetzliche Rente knapp bemessen ist, ist das ein riesiger Vorteil – besonders in Zeiten steigender Mieten. Das Gefühl, im eigenen Zuhause alt werden zu können, gibt zudem emotionale Sicherheit. Lesetipp: Darauf müssen Rentnerinnen 2025 achten
  2. Finanzielle Reserve durch Verrentung
    Eine abbezahlte Immobilie ist gebundenes Vermögen. Doch im Alter kann es sinnvoll sein, dieses Vermögen ganz oder teilweise wieder „flüssig“ zu machen – zum Beispiel durch Immobilienverrentung oder Teilverkauf. So kann aus dem Haus oder der Wohnung eine regelmäßige Zusatzrente entstehen.
  3. Flexibilität für individuelle Lebensphasen
    Das Leben verläuft selten nach Plan – Veränderungen wie Pflegebedürftigkeit, der Wunsch nach einem kleineren Zuhause oder neue Lebensformen im Alter (z. B. Senioren-WGs) können dazu führen, dass eine Immobilie nicht mehr passt. Wer sich frühzeitig mit seinen Optionen beschäftigt, hat mehr Spielraum für gute Entscheidungen.
  4. Generationenübergreifender Wert
    Immobilieneigentum kann auch eine Möglichkeit sein, die nächste Generation zu unterstützen – sei es durch Vererbung oder frühzeitige Übergabe mit Absicherung der eigenen Rechte. Aber Achtung: Das sollte immer gut geplant und rechtlich sauber geregelt sein.

Zwei Lebensphasen, zwei Perspektiven: Wie Frauen ihre Immobilie sinnvoll für die Altersvorsorge nutzen können

Rita (70): Sicherheit im Alter durch Verrentung ihres Hauses

Rita lebt seit über 30 Jahren in einem freistehenden Einfamilienhaus am Stadtrand. Sie hat dort gemeinsam mit ihrem verstorbenen Mann zwei Kinder großgezogen. Die Immobilie ist seit einigen Jahren schuldenfrei, doch Ritas gesetzliche Rente liegt bei nur 980 Euro im Monat – und das reicht kaum für alle Ausgaben.

Anstatt ihr geliebtes Zuhause zu verkaufen und in eine kleinere Wohnung zu ziehen, entscheidet sich Rita für die Immobilienverrentung in Form einer Leibrente mit lebenslangem Wohnrecht. Ein spezialisierter Anbieter kauft ihr das Haus ab, zahlt ihr eine monatliche Rente von 750 Euro – und sie darf weiterhin dort wohnen, solange sie möchte.

Für Rita bedeutet das: mehr finanzielle Freiheit im Alltag, ohne ihre gewohnte Umgebung aufgeben zu müssen. Die Entscheidung fiel ihr nicht leicht, aber sie hat sich bewusst dafür entschieden, das gebundene Vermögen in neue Lebensqualität umzuwandeln.

Sandra (35): Zukunftsplanung mit Blick auf Mietfreiheit und Flexibilität

Sandra und ihr Partner überlegen, eine Eigentumswohnung zu kaufen. Beide arbeiten in sicheren Berufen, leben in einer Großstadt und möchten sich ein Stück Unabhängigkeit aufbauen. Doch Sandra fragt sich: „Lohnt sich das wirklich? Oder binden wir uns damit zu sehr?“

Für sie ist klar: Wenn sie heute klug plant, kann Wohneigentum ein wichtiger Baustein für ihre spätere Altersvorsorge sein. Ihr Ziel ist nicht nur mietfreies Wohnen im Alter, sondern auch die Option, das Eigentum später zu vermieten oder – wie Rita – teilweise zu verrenten, wenn es die Lebenssituation verlangt.

Sandra informiert sich daher nicht nur über Finanzierung und Kaufpreise, sondern auch über langfristige Optionen wie Teilverkauf oder Leibrente. Ihr Blick geht bewusst über die nächsten 10 Jahre hinaus – sie will heute die Weichen für ein finanziell selbstbestimmtes Leben im Alter stellen.

Was diese beiden Beispiele zeigen:

Ganz gleich, ob Sie bereits Eigentümerin sind oder noch über den Immobilienkauf nachdenken – es lohnt sich, frühzeitig über die Rolle Ihrer Immobilie in der Altersvorsorge nachzudenken. Jede Lebensphase bietet unterschiedliche Möglichkeiten. Entscheidend ist, dass Sie informiert sind – und Ihre Optionen kennen.

Immobilienverrentung – was ist das und worauf sollten Sie achten?

Für viele Eigentümerinnen stellt sich im Alter die Frage: „Wie kann ich mein Zuhause behalten und trotzdem finanziell entlastet werden?“ Genau hier setzt die Immobilienverrentung an. Dabei gibt es verschiedene Modelle – je nachdem, welche Bedürfnisse und Vorstellungen Sie haben:

Leibrente:

Sie verkaufen Ihre Immobilie an einen Anbieter oder Investor und erhalten dafür eine monatliche Rente – meist lebenslang. Zusätzlich wird in der Regel ein lebenslanges Wohnrecht notariell abgesichert.
Vorteil: Planbare Einnahmen, kein Umzug nötig.
Nachteil: Immobilie geht endgültig in fremden Besitz über.

Zeitrente:

Statt einer lebenslangen Zahlung vereinbaren Sie eine befristete Rentenzahlung, z. B. über 15 Jahre. Das kann steuerlich günstiger sein und gibt mehr Kontrolle.
Vorteil: Transparente Laufzeit, manchmal bessere Konditionen.
Nachteil: Kein lebenslanger Anspruch – bei langer Lebensdauer reicht das Geld evtl. nicht.

Teilverkauf:

Sie verkaufen einen Teil (z. B. 50 %) Ihrer Immobilie, erhalten dafür eine Einmalzahlung, zahlen aber eine monatliche Nutzungsgebühr für den verkauften Anteil.
Vorteil: Sie bleiben (Mit-)Eigentümerin.
Nachteil: Komplexe Vertragsstruktur, laufende Kosten.

Worauf sollten Sie achten?

  • Notarielles Wohnrecht unbedingt vertraglich absichern.
  • Anbieter sorgfältig prüfen – es gibt seriöse Modelle, aber auch schwarze Schafe.
  • Steuern & Erbschaft: Lassen Sie sich juristisch oder steuerlich beraten, insbesondere wenn Kinder oder Erben involviert sind.
  • Gut informieren und vergleichen: Holen Sie mehrere Angebote ein – die Unterschiede sind teils erheblich.

Fazit: Gut informiert, besser abgesichert

Die eigene Immobilie kann weit mehr sein als nur ein Ort zum Wohnen – sie kann ein finanzieller Anker im Ruhestand sein. Ob durch mietfreies Wohnen, eine strategische Verrentung oder langfristige Planung beim Kauf: Frauen, die sich frühzeitig mit ihren Möglichkeiten beschäftigen, verschaffen sich echten Handlungsspielraum.

Wichtig ist, dass jede Lebenssituation individuell ist. Was für Rita funktioniert, muss nicht zu Sandra passen – und umgekehrt. Prüfen Sie Ihre Optionen in Ruhe und holen Sie sich im Zweifel fachlichen Rat. Ihre finanzielle Sicherheit im Alter beginnt mit der richtigen Information – und der Entscheidung, selbstbestimmt zu planen.

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